am 12. Februar 1969 kam ich in der bergischen Stadt Solingen zur Welt. Ich war das Nesthäkchen in unserer Familie, das dritte Kind meiner Eltern und ein Nachzügler. Meine Geschwister waren 11 und 20 Jahre älter als ich. So wuchs ich wohlbehütet im Schoße der Familie auf, bis ich - bedingt durch meine Blindheit - mit sechs Jahren in die Internatsschule nach Düren gehen mußte. Düren liegt etwa 80 Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt, und so konnte ich nur am Wochenende nach Hause fahren. Das hat mich sehr geprägt. Getrennt von der Behütung durch die Meinen lernte ich in Düren die harten Seiten des Lebens kennen, wurde aufgrund meiner Schwäche zum beliebten Objekt der Aggression der anderen, und leider hatte ich dazu noch eine Menge Fantasie und eine große Klappe. Eine sehr unglückliche Mischung, vor allem, weil ich zusätzlich sehr leicht zu ängstigen war, und Kinder sind oft gemein. Neun Jahre lang ging ich dort zur Schule, in einer echten Blindenverwahranstalt, um dann mit 15 nach langem Kampf mit meinen Eltern wegen des Heimwehs, nach Marburg an die Deutsche Blindenstudienanstalt zu gehen, die mich gott sei dank auch in positiver Weise auf das Leben vorbereitete. Hier entwickelte sich mein Freundeskreis, der noch heute besteht. Nach meinem Abitur habe ich eine Weile versucht, Jura hier an der Universität zu studieren, aber nach 5 Semestern sattelte ich auf Politik um. Jura hätte mich zwar interessiert, aber zum einen bekam ich nur sehr schwer Kontakt zu den anderen und zum zweiten starb in dieser Zeit mein Bruder an Krebs.
Im Jahre 1982 erwarben meine Eltern auf einem Campingplatz in den Niederlanden ein Ferienhäuschen, wo ich von da an sehr gerne weilte und weile. Sieben Jahre lang baute mein Vater das kleine Zelthaus aus, bis er anfang 1989 starb. Heelderpeel, so der Name des Platzes, ist immer noch mein zweites Zuhause, und ich fahre mindestens zweimal im Jahr hin, vor allem in den Sommermonaten.
Seit 1994 führe ich in Marburg mit meiner Lebensgefährtin Bianca und unserem Hund Holly ein geruhsames Leben, das aber manchmal unterbrochen wird. Zum einen engagierte ich mich für eine Weile in der Bewegung gegen die Scientology-Kirche im Internet, und zum anderen bin ich seit 1997 in der Behindertenpolitik tätig, obwohl ich nichts weiter getan habe, als den Verein BiGuB mitzugründen. Im Februar 2002 ging daraus der "Arbeitskreis barrierefreies Internet" hervor, dessen Vorsitzender ich bin.
Seit August 2002 bin ich auch im Rundfunk tätig. Zunächst als Mitmoderator der Informationssendung Frequenzfieber, die sich an die blinden und sehbehinderten MitbürgerInnen in Marburg richtet. Seit Juli 2003 habe ich allerdings auch eine eigene Musiksendung namens Candlelight.
Am 24. Nocember 2002 verstarb plötzlich und unerwartet meine Mutter. Von diesem Schlag habe ich mich immer noch nicht erholt, und das ist auch der Grund, warum so viele Dinge, einschließlig dieser Homepage von mir so stiefkindlich behandelt wurden. Ganz langsam werde ich das wieder ändern.
Und das Leben geht weiter.